Wildbienen, Mauerbienen und Hummeln

Neben den Honigbienen spielen Wildbienen eine wichtige ökologische Rolle. Anders als die Honigbienen sind die Wildbienen bei Laien eher unbekannt. Dabei spielen sie eine ebenso wichtige Rolle in der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Die kleinste Wildbienenart, die Schmalbiene, ist oft nicht viel größer als ein Reiskorn, während die Blaue Holzbiene fast 30 mm groß ist. 95 % der Wildbienenarten leben solitär, also einzeln. Jedes Weibchen baut sein eigenes Nest. Manchmal liegen diese so nah beieinander, dass es wie ein «Volk» aussieht. Was viele nicht wissen – auch die Hummel ist eine Wildbiene. Sie zählt zu den sozialen Wildbienenarten. Hummeln leben – ähnlich wie die Honigbiene – in einem Volk.

Bienen sind die wichtigsten Pflanzenbestäuber und hauptverantwortlich für gute Ernten und die Biodiversität. Wildbienen sind für die ökologische Artenvielfalt von Pflanzen unerlässlich, da sie nicht nur zu deren Fortpflanzung beitragen, sondern diese vielfach erst ermöglichen. Auch viele der für die menschliche Ernährung wichtigen Kulturpflanzen wie Äpfel, Birnen, Beeren und Tomaten sind von der Bestäubung abhängig. Ohne Bienen keine Früchte!

In der Landwirtschaft werden daher neben der Honigbiene auch zunehmend Wildbienen zur Bestäubung eingesetzt. Besonders gute Bestäuber an Aprikosen oder Kirschen sind die frühen Mauerbienen-Arten wie die Gehörnte Mauerbiene und die Rostrote Mauerbiene. Gemeinsam mit der Hummel sind sie zuverlässige Schlechtwetterbestäuber und fliegen früher als die Honigbiene, bei kühleren Temperaturen, länger und manchmal sogar bei leichtem Regen. Von den über 560 in Deutschland heimischen Wildbienenarten sind über 35% gefährdet. Wildbienen benötigen in einem Umkreis von meist 200 bis 300 Metern das Nebeneinander von drei wichtigen Dingen, um gut und sicher leben zu können: Nistplatz, Nahrung und Baumaterial.